Balkanpakt

Bạlkanpakt,

 

1) Bạlkanentente [-ãtãt], Vertrag zwischen Griechenland, Jugoslawien, Rumänien und der Türkei, geschlossen am 9. 2. 1934 in Athen zur Sicherung des territorialen Status auf der Balkanhalbinsel besonders gegen bulgarische Grenzansprüche. Der Balkanpakt entsprach besonders der vom französischen Außenminister J. L. Barthou geförderten Politik der »kollektiven Sicherheit« gegen die nach Revision der Pariser Vorortverträge strebenden Mächte in Europa. Der italienische Angriff auf Griechenland (1940) bedeutete das Ende des Balkanpaktes.

 

 2) Vertrag vom 9. 8. 1954 zwischen Griechenland, Jugoslawien und der Türkei, abgeschlossen in Bled auf die Dauer von 20 Jahren, begründete angesichts des sowjetischen Drucks auf Südosteuropa einen gegenseitigen militärischen Beistand im Falle eines Angriffs auf einen der vertragschließenden Partner. Er ergänzte den Freundschaftsvertrag der drei Staaten vom 28. 2. 1953 und verlängerte sich ab 1974 bei Nichtkündigung jeweils um ein Jahr. Die sowjetisch-jugoslawische Entspannung (seit 1955) und der griechisch-türkische Streit um Zypern nahmen dem Balkanpakt weitgehend seine Bedeutung. Mit dem Auseinanderbrechen des ehemaligen Bundesstaates Jugoslawien 1991/92 wurde der Balkanpakt hinfällig.